Pokémon – Die Sammelwut ist wieder da!
Seit drei Tagen stecke ich nun in » Pokémon Y
Anfang des Jahres hab ich irgendwo im Netz gelesen, dass Pokémon jetzt schon 20 Jahre auf dem Buckel hat und zu dem Anlass über 12 Monate legendäre Pokémon verteilt. Das fand ich eine schöne Geste und habe die Liste mal durch gescrollt. Beim ersten bin ich gleich hängen geblieben – Mew. Das Pokémon, für das ich soo viele bescheuerte “Tricks” ausprobiert habe, um es am Ende doch nicht zu bekommen, gibt’s geschenkt? Geil!
Im Februar sollte die Verteilung losgehen und ich habe natürlich sofort einen Freund angerufen, der für mich zu Game Stop – denn nur dort gab es die Codes, dackeln sollte, er arbeitet in der Nähe, um mir Pokémon Nr.151 endlich zu sichern.
Als ich Mew in den Händen hielt, war ich irgendwie sehr zufrieden. Es war so einfach. Code eingeben und tada. Keine Cheats oder Mythen bei denen man von hier nach da laufen muss, sich dabei 804 mal im Kreis dreht oder unter einem Truck an der S.S. Anne nach dem sagenumwobenen Mew sucht.
Tja, nun gab es allerdings ein paar kleine Problemchen. Ich hatte weder ein aktuelles Pokémon, noch den passenden Handheld und zu allem Übel war bzw. ist der Code nur bis Ende Mai gültig. Also gleich los einkaufen? Nein, erstmal abwarten und drüber nachdenken, bis Mai ist noch Zeit, sagte ich mir. Die Zeit verstrich, der März kam. Celbis Verteilung war an der Reihe. Diesmal wollte ich selbst los, doch haha Pech gehabt, Celbi gibt’s im Spiel geschenkt. Kacke, dass heißt entweder bis 24.3. alles kaufen, warten und Celbi nicht bekommen oder komplett auf Pokémon zu verzichten.
Eine Entscheidung musste her. Doch wie entscheidet man so etwas? Natürlich durchs Zocken. Fix GBA Emulator inklusive Pokémon Smaragd aufs Smartphone geladen und ab dafür. Aber irgendwie war es nicht dasselbe. Ohne Tasten und auf dem Telefon? Das ist doch Mist.
Gameboy, Pokémon Blau, Rot und Gold raus gekramt. Die Batterien waren scheinbar noch ganz in Ordnung. Die Rote Edition eingelegt und da war mein altes Team. Glurak, Bisaflor, Glurak und das Mewtu Trio.
Erinnerungen kamen zurück.
Wie ich mit Mama zum Marktkauf gefahren bin. Spontan, nicht mit der Absicht irgendetwas zu kaufen. Sie arbeitete sich durch ihren Einkaufszettel und ich stratzte in Richtung Spielzeug. Ich wühlte mich durch die Aktionfiguren und ging dann rüber zu den CDs und Spielen. In einem abgeschlossenen Glasschrank hatte ich es entdeckt. Eine ganz interessante rote Spieleverpackung mit einem Drachen darauf. Das musste ich haben. Aber es war für’n GameBoy. Egal ich hatte doch gespart. Mir fehlten nur 20 DM. Also los, die Mutter musste überzeugt werden. Ich musste Versprechungen machen. Grausame. Absaugen, Abwaschen etc., aber am Ende konnte ich überzeugen und bekam meinen GameBoy, das Drachenspiel und dazu noch eine große Packung Batterien.
Man könnte sich heute Fragen, warum kauft der ein Spiel wegen der Verpackung? Ich antworte mal mit einem kurzen “das war halt früher so”.
Ich hatte mich versklavt und war mein komplettes Erspartes losgeworden. Aber naja, was tut man nicht alles für ein wenig Spaß. Ich packte alles sofort im Auto aus und spielte los. Die komplette Autofahrt mühte ich mich dann mit der ersten, in Pokémon üblichen, Frage ab. Welchen Starter soll ich nehmen? Bisasam, das eine Pflanze auf dem Rücken trägt? Glumanda, mit der lustigen Flamme an der Schwanzspitze oder doch lieber die Schildkröte Schiggy?
Ich wählte Bisasam. “Waaaas” werden jetzt vielleicht einige schreien. Er kauft das Spiel wegen dem Glurak auf der Verpackung und nimmt Bisasam? Jopp. Erstens gefiel und gefällt mir das Design von Bisasam. Zweitens wusste ich nicht, dass das Wesen, das ich gerade ausgewählt habe sich weiter entwickeln kann und drittens war alles Schwarz – Weiß. Ich konnte also nicht erkennen, dass Glumanda die gleiche Farbe hat wie Glurak. Ich besiegte meinen ewigen Konkurrenten zum ersten Mal, zog los und bekämpfte Rattfratze und Taubsis.
Bekam meine ersten Pokébälle und fing damit mein erstes Wildes. Errang den ersten Orden und war süchtig. Ich spielte überall und immer wenn ich Zeit hatte. Zu Haus, in der Schule, unterwegs, nachts unter der Decke mit einer Taschenlampe im Mund, es gab leider noch keine Bildschirmbeleuchtung. Fangen, Sammeln, Tauschen. So fühlte es sich an Pokémonmeister zu sein. Warum hab ich aufgehört? An die Gold Edition erinnere ich mich kaum, nur dass es Pokémon- Eier gab, was tierisch cool war. Man konnte quasi züchten. Hmm, irgendwie war da für mich Schluss.
Es war entschieden, was früher geil war, wird wohl heute auch wieder Spaß machen.
Also los Internet her damit. Ein paar Klicks, einmal schlafen und da war das Päckchen.
Gerade noch Rechtzeit um mir das Celbi zu besorgen, legte ich los.
Eine Kleinigkeit, die ich heute oft vermisse, fiel mir auf. Rundenbasierte Kämpfe. Yeah, kein nerviges Gehacke oder Umhergehüpfe. Ganz entspanntes Spielen. All die spaßigen Spielmechaniken und -elemente waren noch da. Ich kann sammeln, tauschen, kämpfen und züchten. Pokémon sind nun nicht mehr gleich. Außer dem Geschlecht haben sie jetzt ein Wesen, unterschiedliche Werte und es gibt Möglichkeiten der Entwicklung, die es früher nicht gab. Neue Funktionen wie das zufällige tauschen oder die Global Trade Station, eine Art Internet-Suche-Biete-Pinnwand für Knuddelfiecher, machen das Spiel noch interessanter. Rundum das totale Spaßpaket.
Und hier sitze ich nun. Die Kahlos Region hat mich. Nicht weiter gekommen als bis knapp hinter die erste Arena. Ich kann nicht weiter, der Krabelorden ist mein, aber hier sind noch Pokémon die ich nicht gefangen habe. Es gibt über 700 und mein Ziel steht – “Gotta catch ‘em all”.
Wenn ihr auch da draußen seid und kämpfen oder tauschen wollt, dann gebt Laut.
Der 3DS-Akku ist wieder voll. Ich muss dann mal weg. Die Pocket Monster warten.
Rein gehauen.